Es klingt wie eine nette Geschichte: „Der australische Forscher John Cripps kam 1973 auf die köstliche Idee, eine Kreuzung aus Golden Delicious und Lady Williams zu züchten.“ So liest man auf der Website von Pink Lady – und stutzt: Ein Apfel, der seine eigene Website hat?
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Ja! Denn genau genommen ist Pink Lady überhaupt keine Apfelsorte (die heißt Cripps Pink), sondern eine Marke. Die mittlerweile größte Apfelmarke der Welt, mit Lizenznehmern auf jedem Kontinent. Bauern müssen einem speziellen „Club“ beitreten, um den Pink-Lady-Apfel anbauen zu dürfen. Alles wird streng reglementiert und überwacht.
Kritik am Pink-Lady-Apfel kommt allerdings von Verbraucherschützern und Umweltverbänden. Aus 7 Gründen empfehlen sie, den modischen „Designer-Apfel“ links liegen zu lassen. Ob sie dich überzeugen?
1. Preishammer
Ein Pink Lady ist in der Regel teurer als ein anderer Apfel. Das Unternehmen erklärt das mit der besonders langen Reifedauer, die die Apfelsorte Cripps Pink hat. Doch bei genauer Betrachtung ist das Argument schwach. Kunden zahlen vor allem für die intensiven Marketingkampagnen und das Image eines Lifestyle-Produkts.
2. Zerstörte Vielfalt
Obst als Marke: Das bedeutet für den Kunden erwartbare Qualität. Beim Pink-Lady-Apfel ist ganz exakt vorgeschrieben, wie rot, wie rund und wie knackig er sein muss. Sonst erhält der Bauer 90 % weniger Geld.
Das Prinzip ist so erfolgreich, dass immer weniger Apfelsorten angebaut werden. Vor allem alte Apfelsorten sterben aus. Im Supermarkt findet man fast nur noch hochgezüchtete Sorten wie Gala, Golden Delicious, Elstar oder Granny Smith. Die Clubsorte Pink Lady treibt diesen Trend auf die Spitze.
3. Pestizidkeule
Apfelsorten, die besonders sortenrein gezüchtet werden, sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Deshalb ist aufgrund der strengen Anbauregeln der Clubsorte Pink Lady auch ein erhöhter Einsatz von Pestiziden nötig.
Anders, als viele glauben, lassen sich Pestizide vom Apfel nicht einfach abwaschen. Sie dringen in die Schale ein und werden mitgegessen.
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